Münzhort aus 327 römischen Silbermünzen (Denaren)
Überwiegend noch prägefrische Silbermünzen.
Die jüngsten Denare wurden unter dem Kaiser Severus Alexander (222-235 n.Chr.) geprägt. Sie weisen darauf hin, dass der Münzschatz in den dreißiger Jahren des 3. Jh.n.Chr. vergraben wurde, als die Limesgebiete verstärkt germanischen Angriffen ausgesetzt waren. Auch die anderen Kaiser der Severischen Dynastie - Septimius Severus (193-211 n.Chr.), Caracalla (211-217 n.Chr.) und Elagabal (218-222 n.Chr.) - sind mit ihren Prägungen vertreten, ferner die Adoptivkaiser Antoninus Pius 8138-161 n.Chr.) und Marc Aurel (161-180 n.Chr.) sowie dessen Sohn Commodus (180-192 n.Chr.). Die älteste Münze stammt von Kaiser Vespasian (69-79 n.Chr.).
Der Osterburkener Silberhort enthält nicht nur in der Hauptstadt Rom geprägte Münzen. Auch Exemplare aus den kaiserlichen Reichsprägestätten Syriens, z.B. aus Antiochia (heute Antakya/Türkei), sind bis ins Limesgebiet gelangt.
Die Rückseite der Münzen zeigt Darstellungen, die auf historische Ereignisse, Taten oder das politische Programm des jeweiligen Kaisers Bezug nehmen. Daher war die Münze ein bedeutendes Medium, das die Botschaften der kaiserlichen Propaganda in alle Gegenden des Reiches trug.
Auf den Osterburkener Münzen findet man Gottheiten wie Jupiter, Juno, Venus, Mars oder die Stadtgöttin Roma, vergöttlichte Personifikationen - Victoria, die Siegesgöttin, Pax, die Friedensgöttin, oder Salus, die Göttin des persönlichen und staatlichen Heils - und ebenso, in Frauengestalt, allegorische Darstellungen von Tugenden des römischen Volkes bzw. Kaisers - z.B. Fides (Treue), Pietas (ehrfurchtsvolle Pflichterfüllung), Virtus (Tugend, Tapferkeit), Spes (Hoffnung) oder Concordia (Eintracht).