Wallfahrtsmedaille der Marienkirche zu Rötsee, Mitte des 18. Jahrhunderts
Besitzende Einrichtung:
Landesmuseum Württemberg
Inventarnummer:
MK 1982-86
Dargestellte / geehrte Person:
Jesus Christus
Maria (Mutter Jesu)
Nominal / Objektbezeichnung:
Medaille
Datierung:
Mitte 18. Jahrhundert
Erläuterungen:
Um die Wende zum 11. Jahrhundert gründete der Einsiedler Ratperonius, genannt der „Heilige des Allgäus“, eine Marienkapelle in Rötsee, einem damals abgelegenen und stillen Weiler. Ratperonius‘ Grab an dortiger Stelle entwickelte sich darauf im Lauf des Mittelalters zu einem beliebten Wallfahrtsziel. Im 16. Jahrhundert schließlich verdrängte eine in Ulm gefertigte Marienstatue die Grablege und rückte selbst ins Zentrum der volkstümlichen Verehrung.
Flankiert wurde diese Entwicklung von der Gründung einer Marienbruderschaft die als mögliche Urheberin dieser Medaillenprägung des 18. Jahrhunderts gilt. Auf der Vorderseite findet sich die Darstellung der Madonna von Rötsee. Der Revers zeigt indes den Heiland an der Geißelsäule. Die Herkunft der Skulptur wird durch die Umschrift identifiziert: G(naden)B(ild) D(es) G(egeißelten) H(eilands) A(uf) D(er) WISS STE(ingaden) KA(pelle). Auch die Wallfahrt nach Steingaden konnte in der Frühen Neuzeit eine große Zahl Pilger anziehen.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert.
[Nicolas Schmitt]