Wallfahrtsmedaille mit dem Gnadenbild von Bergatreute, 18. Jahrhundert
Besitzende Einrichtung:
Landesmuseum Württemberg
Inventarnummer:
MK 3757
Dargestellte / geehrte Person:
Maria (Mutter Jesu)
Mauritius (Heiliger)
Nominal / Objektbezeichnung:
Medaille
Datierung:
18. Jahrhundert
Erläuterungen:
Die Geschichte der Wallfahrt in Bergatreute bei Ravensburg begann im Jahr 1686, als die Pfarrkirche eine Nachbildung der blutenden Madonna von Ré erhielt. In der Folgezeit häuften sich die Berichte von Gebetserhörungen, vor allem von Kranken und Besessenen. Zahlreiche Wallfahrer aus dem süddeutschen Raum, sogar aus der Schweiz und dem Elsass, machten sich daher auf den Weg zum Gnadenbild von Bergatreute. 1693 musste eine größere Wallfahrtskirche errichtet werden, um dem Ansturm der Gläubigen gerecht werden zu können. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich der 2. Juli (Mariä Heimsuchung) zum zentralen Wallfahrtstag. Einen besonderen Brauch bildete die Nottaufe „unfröhlicher“ Kinder, also totgeborener oder früh verstorbener Kinder.
Der Höhepunkt der Wallfahrt im 18. Jahrhundert fand Ausdruck in dieser Medaille, die auf ihrer Vorderseite die berühmte Bergatreuter Marienfigur zeigt. Die Umschrift nennt den Schriftzug des Gnadenbilds: IN GREMIO MATRIS SEDET SAPIENTIA PATRIS („Im Schoß der Mutter ruht die Weisheit des Vaters“). Auf dem Revers findet sich eine Darstellung des Hl. Mauritius.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert.
[Nicolas Schmitt]