Die Umwandlung der reichsunmittelbaren Benediktinerabtei Ellwangen in ein Chorherrenstift im 14. Jahrhundert läutete ein neues Kapitel in der Geschichte der Stadt ein. Das Wappen der Abtei, eine Mitra, wurde dabei von den Fürstpröpsten auf ihren Münzprägungen übernommen, die Anfang des 17. Jahrhunderts einsetzen.
Das rechtsgerichtete Brustbild des Fürstpropstes Anton Ignaz Graf von Fugger-Glött dominiert den Avers dieses Halbtalers aus dem Jahr 1765, umgeben von seiner Herrschertitulatur in der Umschrift. Auf der Rückseite findet sich ein Wappenschild, der die zahlreichen Besitztümer des Münzherren anzeigt. Die Umschrift verweist auf eine Regelung des Feingehalts der Prägung durch eine entsprechende Münzkonvention – eine Entwicklung, die sich im Alten Reich ab der Mitte des 18. Jahrhundert beobachten lässt. Die Initialen auf beiden Seiten verweisen auf zwei Koblenzer, die an der Prägung der als Vorlage dienenden Münze beteiligt waren: Stempelschneider E(lias) G(ervais) sowie Münzmeister G(otthard) M(artinengo).
Die Erfassung dieser Münze wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert.
[Nicolas Schmitt]