Zinnabschlag einer Wallfahrtsmedaille mit dem Heiligblutreliquiar von Weißenau, nach 1709
Besitzende Einrichtung:
Landesmuseum Württemberg
Inventarnummer:
MK 5497
Dargestellte / geehrte Person:
Saturninus von Toulouse
Nominal / Objektbezeichnung:
Medaille
Datierung:
Nach 1709
Erläuterungen:
Überregionale Bedeutung entfaltete die Wallfahrt nach Weißenau vorrangig wegen des dort verehrten Heiligblutreliquiars: Die Legende weiß zu berichten, das Blut Christi wäre einst von Maria Magdalena unter dem Kreuz aufgesammelt worden. Im 13. Jahrhundert kam die Reliquie schließlich infolge einer Schenkung König Rudolfs an das Kloster. Die Heiligblutverehrung stand dabei stets in Konkurrenz zum benachbarten Kloster Weingarten, in dessen Schatten sich der Konvent Weißenau zeit seines Bestehens bewegte. Im Jahr 1709 erhielt die Reliquie eine neue Fassung, die nach oben in ein Kreuz sowie die Figuren von Maria und Johannes mündet.
Die neu angefertigte Fassung der Heiligblutreliquie hat Eingang auf eine Wallfahrtsmedaille des Klosters Weißenau gefunden, die in Form dieses einseitigen Zinnabschlags erhalten geblieben ist: Sie zeigt dabei das Reliquiar in einem Strahlenkranz, aus dem zwei Hände und zwei Füße mit Wundmalen herausragen. Die Umschrift identifiziert das Dargestellte näher: VERUS SANGVIS IESV CHRISTI IN WEISENA(u).
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert.
[Nicolas Schmitt]