Wallfahrtsanhänger des Prämonstratenserstifts Obermarchtal, 18. Jahrhundert
Besitzende Einrichtung:
Landesmuseum Württemberg
Inventarnummer:
MK 8147
Dargestellte / geehrte Person:
Kloster Obermarchtal
Nominal / Objektbezeichnung:
Medaille
Datierung:
18. Jahrhundert
Erläuterungen:
Im 12. Jahrhundert in den Klosterverband von Prémontré aufgenommen, konnte sich das Prämonstratenserstift Obermarchtal im Laufe des späten Mittelalter langsam aus dem Einflussbereich des zuständiges Bischofs in Konstanz lösen. Abgeschlossen war dieser Prozess mit einem Privileg Kaiser Maximilians I. aus dem Jahr 1518, mit dem sich der Konvent die Hochgerichtsbarkeit verbriefen ließ. Im 17. Jahrhundert setzten sich barocke Frömmigkeitsformen endgültig durch; nicht zuletzt, weil sich insbesondere die Kopfreliquie des Hl. Tiberius, die dem Stift im Jahr 1625 übereignet wurde, zu einem beliebten Wallfahrtsziel entwickelte.
Diese Medaille ist aus der aufstrebenden Wallfahrt nach Obermarchtal entwachsen: Die Vorderseite zeigt dabei einen Schutzengel mit Kind, über denen das Auge Gottes in einem Dreieck platziert ist. Die Inschrift nennt den Konvent Obermarchtal als Auftraggeber. Auf dem Revers ist eine von Strahlen umgebene Hostizienmonstranz zu sehen. Die Inschrift im Abschnitt greift eine Bibelstelle auf: SIGN(um) FOEDERIS (Genesis 9,12) – das ist das Zeichen des Bundes, den Gott mit der Menschheit schloss.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert.
[Nicolas Schmitt]